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Interview mit Gerrit Händel und Marcel Titz

Zwei unserer Beach-Schiedsrichter, Gerrit Händel und Marcel Titz, haben sich zu einem Interview bereiterklärt, um einen weiteren Einblick in das Leben eines Beachhandball-Schiedsrichters zu geben.

1.) Seit wann seid Ihr Beach-Schiedsrichter?

Angefangen haben wir mit unserem ersten Lehrgang vom HVSH im Juni 2018 in Weißenhäuserstrand und regionale Turniere über die Ballfreunde in Schleswig-Holstein.
 

2.) Wie seid Ihr zum Beachhandball gekommen ?

Es war eher ein Zufall. Als wir uns für den Landeslehrgang für die kommende Hallensaison im Lehrgangskatalog anmelden wollten, sind wir auf eine Erstausbildung zum Beachhandballschiedsrichter gestoßen, ohne vorher tatsächlich Berührungspunkte mit dem Sport gehabt zu haben oder eine genaue Vorstellung zu haben. Aus Neugier haben wir uns für dieses Wochenende angemeldet und wollten diese Sportart gerne kennenlernen, welche uns dann sofort überzeugt hatte. Über die regionalen Turniere der Ballfreunde sind wir dann mit Hilfe von Kerstin Felgentreu auch an die ersten German Beach Open in Hamburg und Hannover 2018/2019 gekommen.
 

3.) Was reizt Euch?

Zu allererst die Herausforderung, an jedem einzelnen Spiel seine Leistung zu bringen und schnell mit Spitzensportlern des Beachhandballs in Kontakt zu kommen. Aber vor allem auch die lockere, familiäre Atmosphäre zwischen allen Beteiligten bei gleichzeitig höchster Professionalität. Die Bindung zu den Mannschaften auf und nebem dem Feld ist verglichen zur Halle etwas ganz Besonderes. Das Wiedersehen mit den Teams an verschiedenen Stationen der GBO in ganz Deutschland und der respektvolle, freundschaftliche Umgang untereinander. Auch der Reiz, am Spiel selbst teilnehmen zu dürfen mit der Elite Deutschlands und wie letztes Jahr auf dem EBT in Ismaning erste Kontakte mit internationen Schiedsrichtern und Sportlern und die daraus entstehenden Kontakte. Es ist nicht nur ein Ersatz zur Halle, sondern eine eigene Sportart mit ganz besonderen Reizen wie den Trickwürfen und dem körperlosen Spiel. Natürlich spielt der Reiz die Halle zu verlassen auch im Sommer ein nette Nebenrolle, wenn man bei strahlendem Sonnenschein und Musik gemeinsam an der frischen Luft Sport treibt. Natürlich macht Schleswig-Holstein als unsere Heimat dabei einen besonderen Reiz aus, da es tatsächlich am Strand stattfindet und so seinen Namen verdient.

 

4.) Eure Erwartungen und Wünsche:

Allgemein würden wir uns wünschen, dass Beachhandball sich weiterentwickelt und populärer wird. Gerade in Norddeutschland an den Stränden, unserer Heimat, haben wir tolle Voraussetzungen, die bisher ungenutzt bleiben. Viele Teams aus der Mitte und dem Süden Deutschlands sind uns weit voraus und spielen hochklassigen Beachhandball. Es wäre schön, wenn eine solche Entwicklung auch in Schleswig-Holstein einsetzen würde. Langfristig hoffen wir natürlich auch, dass Beachhandball seinen Weg zu Olympia findet und 2024 in Paris Teil der Olympischen Spiele werden wird. Dieses würde nochmal ganz neue Möglichkeiten schaffen und der Entwicklung des Sports neue Schübe verleihen.

 

Zu uns selbst: Wir sind unglaublich dankbar und teils immer noch dabei all die Eindrücke aus dem letzten Jahr zu verarbeiten. Es klingt noch so unglaubwürdig und sorgt jedes Mal für ein Strahlen, wenn wir uns klarmachen nun Teil des DHB Elite-Anschlusskaders zu sein. Wir durften bereits 2019 auf der GBO an tollen Turnieren teilnehmen und unsere Saison mit dem Highlight beim EBT in Ismaning beim Halbfinale der Frauen krönen. Die Teilnahme als Volunteer bei den deutschen Meisterschaften in Berlin und das Wiedersehen mit allen Teams und Verantwortlichen aus allen Bereichen, bestärkten uns nun im kommenden Jahr weiter anzugreifen und uns weiterzuentwickeln, damit wir nächstes Jahr bei den deutschen Meisterschaften aktiv als Schiedsrichter teilnehmen dürfen. Mit der Berufung in den DHB Kader hätten wir letztes Jahr nicht gerechnet.. geträumt haben wir heimlich aber schon. Daher gilt ein besonderer Dank hier Doreen Männich, die uns letztes Jahr in allen Belangen unterstützte und förderte, aber auch Dennis Glaser.
Kurzfristig bedeutet das für uns, dass wir uns auf ein spannendes Jahr 2020 freuen, in welchem wir bekannte Ort wiedersehen und neue Standorte der GBO kennenlernen dürfen. Wir sind dankbar für die Chance, die wir erhalten haben und möchten das Vertrauen mit Leistung zurückzahlen und uns mit neuen Erfahrungen weiterentwickeln. Dabei steht für uns der DHB Lehrgang mit den Nationalmannschaften im April an erster Stelle und im Fokus. Wir wollen an die Leistungen im Vorjahr anknüpfen und freuen auf viele bekannte und neue Gesichter, die wir wiedersehen werden. 

Langfristig wollen wir uns im DHB Kader etablieren und auch über die EBT´s hier und im internationalen Bereich den Weg nach Europa finden. Die Herausforderung und das Niveau, welches auch im internationalen Vergleich bereits in Ismaning zu sehen war, reizt uns diese Entwicklung langfristig mitzugehen und als Schiedsrichter die Entwicklung dieser Sportart in allen Bereichen so gut es geht mit zu unterstützen und zu begleiten. Dies gilt sowohl für die deutschen Turniere, aber langfristig auch bei internationalen Turnieren.

Wir haben damals nicht geahnt, was 2018 auf uns zukommt beim ersten Lehrgang, aber nun ist dieser Sport nicht mehr wegzudenken für uns. Wir sind gespannt, was dieser Weg weiterhin für uns eröffnen wird.